Paar am Strand von Limassol auf Zypern im Frühling.

Darum machen dich Rückschläge und Enttäuschungen stärker – Limassol Marathon

Dieser Blogbeitrag ist in Kooperation mit World’s Marathons (Limassol Marathon) entstanden. Uns wurde die Anreise, die Übernachtung sowie der Startplatz zur Verfügung gestellt.

 

Du kennst das mit großer Wahrscheinlichkeit auch: Nicht immer läuft es wie geschmiert. Es gibt Phasen, die sich über Tage oder sogar Wochen ziehen können, wo es einfach nicht “flutschen” will. Beim Laufen fällt jeder Schritt schwer, die Beine fühlen sich an wie Beton und es zwickt hier und da. Die neue Bestzeit, das angestrebte Ziel, die bevorstehende Herausforderung – sie rücken in weite Ferne. Rückschläge, egal in welcher Form, können einen wirklich aus der Bahn werfen. Krankheit, Stress, Niedergeschlagenheit oder auch Lustlosigkeit können einige Auslöser für das aktuelle Formtief sein. Viel zu oft steigern wir uns dann zusätzlich noch in diese Situation hinein und merken gar nicht, wie wir damit unbewusst alles verschlimmern.

Dabei sind Rückschläge sogar gut für uns, unser Training und unsere Entwicklung.

Glaubst du nicht?

Dann lies den folgenden Beitrag!

 

Ein Mann, 2 Frauen am Strand von Zypern, Zunge rausstrecken, Peace-Zeichen

 

Rückschläge beim Laufen

Ich sitze hier, tippe diese Zeilen und stecke eigentlich selbst gerade in einem kleinen Tief. Ja, es ist meckern auf hohem Niveau, denn ich bin gesund, verletzungsfrei und habe meine Erkältung aus dem Winter nun endgültig hinter mir gelassen. Und trotzdem sagt mir meine innere Stimme, dass ich gerade nicht in der Blüte meines Läuferlebens bin. Es rollt einfach nicht, die Leichtigkeit fehlt.
Es ist eine Achterbahnfahrt – das komplette Marathontraining ein Auf und Ab, geprägt von ungewollten Laufpausen und schlechten Einheiten. Dazwischen gibt es aber auch diese Lichtblicke: Läufe, bei denen man nichts erwartet und dann positiv überrascht wird. Meine Hasseinheit die Intervalle habe ich bisher erstaunlicherweise gut weggesteckt.

Das alles ist aber ziemlich egal, wenn es dann am Wettkampftag läuft. Und obwohl die letzten Wochen eher schleppend liefen, war ich voller Hoffnung für den Limassol Halbmarathon – ganz nach dem Motto: RUN WITH A SMILE

 

Medaille Limassol Halbmarathon 2017, Limassol Marathon, Palmen und Strand, Zypern

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Limassol Halbmarathon: alles für die Medaille!

Eigentlich habe ich vor dem Limassol Halbmarathon nur eine Angst gehabt: die Hitze! Schließlich war es bei uns bisher nur kalt, grau, nass und ungemütlich.

Sommer-Feeling? Fehlanzeige!

Ich war trotzdem motiviert und voller Vorfreude, dass ich endlich die ersten Sonnenstrahlen auf meiner Nasenspitze spüren werde. Den Hitzegedanken habe ich versucht zu verdrängen, um mich auf das Positive zu besinnen – die innere Einstellung und so.

Da wir schon am Freitag auf Zypern ankamen, hatten wir noch einen kompletten Tag, um uns ein wenig an das Wetter und die Bedingungen zu gewöhnen. Temperaturen knapp über 20 Grad, Sonne und leichter Wind haben auf jeden Fall schon mal Sommergefühle in uns freigesetzt.

Am Wettkampftag sah das Wetter ähnlich aus, allerdings mit extremen Windböen, die man so richtig erst beim Laufen wahrnahm. Der Start war bereits um 07:30 Uhr, was uns Early-Birds natürlich sehr entgegenkam. Wer eher läuft, ist eher fertig und kann eher zur Eisdiele. Perfekt!

Schon kurz nach dem Start wusste ich, dass es heute hart, sehr hart werden würde. Die Beinen waren schwer und ich fand nicht in meinen Tritt. Die ersten 6 Kilometer blieb ich unter einer Pace von 5 Minuten pro Kilometer, wobei ich bereits da kontinuierlich abbaute. Lief ich den ersten Kilometer noch in 04:48/km, war der Sechste mit 04:58/km schon deutlich langsamer. Für eine Bestzeit hätte ich die 04:48/km übrigens halten müssen und das war für mich an diesem Tag einfach nicht machbar.

Sonne und Wärme waren das kleinere Problem, denn der Wind war an diesem Tag mein persönlicher Endgegner. Als ob es nicht so schon schwer genug war, kam der Wind die kompletten 10,5 km von vorne und erschwerte somit den Lauf noch mehr. Mein einziger Strohhalm, an den ich mich festklammerte, war die Hoffnung, dass der Wind auf dem Rückweg dann von hinten kommt.

Pustekuchen.

Am Wendepunkt angekommen, kam der Wind von der Seite. Meine Zeiten wurden immer schlechter und ich musste zwischendurch sogar gehen. Ja, ich dachte sogar ans Aufhören, denn unser Hotel lag genau auf dem Weg. Lediglich Isa konnte mich wieder zur Vernunft bringen, indem sie mir noch mal die Medaille ins Gedächtnis rief.

 

2 Mädchen essen Eis, Softeis, Medaille, Eis lecken

Medaille und Eis – was will man mehr?

 

Danke Isa!

Bei Kilometer 16 und einer Pace von 05:23/km war ich am Tiefpunkt angekommen. Es war nun reine Kopfarbeit das Ganze noch vernünftig zu Ende zu bringen. Spaß hatte ich zu keiner Zeit, dafür hatte ich zu viele “Probleme”. Jetzt musste ich mich durchbeißen und durfte nicht aufhören zu kämpfen.

Meine Motivation? Isa, die ich am Horizont sah. Ich wusste zwar nicht, was sie auf den letzten Kilometern noch mobilisieren kann, aber ich wollte sie nicht aus den Augen verlieren, um irgendwie im Tritt zu bleiben. Und so konnte ich mich tatsächlich auf den letzten 4 Kilometern vorarbeiten und noch jeweils zwei weitere Kilometer unter 5 Minuten laufen, Kilometer 21 sogar in 04:40/km. Der klassische Schlusssprint eben, inklusive Kotzgrenze.

Am Ende stoppte die Uhr bei 01:47:29 h.

Natürlich bin ich damit nicht zufrieden. Nicht wegen der Zeit, denn die ist ganz solide, sondern wegen dem Lauf an sich. Es war für mich vom ersten Kilometer an eine Qual und ich konnte keinen Augenblick genießen – dass ist einfach Schade und ärgerlich.

 

Paar in Limassol mit Medaille beim Limassol Marathon, Halbmarathon laufen, Portrait

 

Hinfallen, Aufstehen, Krone richten – Rückschläge und Enttäuschungen machen dich stärker

Ehrlich gesagt habe ich mich während des Laufs am meisten geärgert, da ich den Lauf nicht genießen konnte. Schon kurz nach dem Zieleinlauf und einem riesigen Softeis, besserte sich aber die Laune, denn ich hatte nicht aufgegeben und das Ding bis zum Schluss durchgezogen.

Ja, auch darauf kann man stolz sein!

Bereits am nächsten Tag war das Desaster vergessen und ich konnte wieder positiv nach vorne blicken. Ein wenig Selbstreflexion und Fehleranalyse haben mir dabei geholfen. Hier meine Tipps, wie du mit Rückschlägen umgehst.

 

Rückschläge und Niederlagen im Sport. Wie du mit Rückschlägen umgehst. Springende Paar am Strand in Limassol, Zypern. Sonnenaufgang

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So gehst du mit Rückschlägen um:

  • Setze dich mit Rückschlägen oder einer Enttäuschung auseinander und finde den Grund dafür. Vielleicht war das Ziel zu unrealistisch oder zu hoch gesteckt, oder du hast zu wenig Zeit dafür investiert.
  • Analysiere, lerne aus Fehlern und ziehe Konsequenzen. Dies kann das Reduzieren deines Trainingsumfanges sein oder das Ändern eines Lebensumstandes
  • Steiger dich nicht zu sehr hinein. Du kannst und darfst dich darüber ärgern, aber lass dich von dieser negativen Stimmung nicht runterziehen. Finde einen Weg heraus und nehme die Dinge hin. Du kannst es eh nicht ändern. Also musst du lernen, damit zu leben.
  • Blicke nach vorne! Rückschläge machen uns erst zu dem Menschen, der wir sind –  sie prägen uns. Bleib positiv, denn nach jedem Tief kommt auch wieder ein Hoch. Du musst nur offen dafür sein.
  • Um aus dem Scheitern gestärkt hervorzugehen, ist eine ehrliche Selbstreflexion wichtig

 

Natürlich sind Niederlagen und Rückschläge immer schmerzhaft und ziehen uns mental runter. Jedoch sind sie auch Bestandteil unserer Entwicklung und unserer Persönlichkeit. Aus den Fehlern, die wir gemacht haben, lernen wir: Trial and Error – ausprobieren, Fehler machen, daraus lernen und noch mal versuchen.

Unsere größte Angst ist es, Fehler zu machen. Wir müssen aber lernen, diese zuzulassen – denn jede wichtige Entwicklung (bestes Beispiel: Als Kind laufen lernen) basiert darauf.
Nicht resignieren, sondern immer wieder aufstehen und gestärkt aus der Situation herausgehen – hinfallen, aufstehen, Krone richten.

 

2 Frauen und ein Mann, Startlinie Limassol Marathon, Palmen, Zypern

Kurz vor dem Start beim Limassol Marathon

 

Nach dem Lauf ist vor dem Lauf. So geht’s für mich weiter

In den letzten Tagen habe ich mich viel mit meinem Training und meinem großen Ziel in Hamburg auseinandergesetzt.
Denn jetzt sind es nur noch 3 Wochen bis zum Marathon, wo ich gerne Bestzeit laufen möchte. Trainiert habe ich wie eine Wilde, wenn auch mit ungewollten Pausen. Lange habe ich mich über diese Trainingsausfälle geärgert und innerlich mit einer Bestzeit abgeschlossen. Mittlerweile sehe ich dem Ganzen aber wieder positiv entgegen, denn vieles passiert eben auch im Kopf.

Ich bin zwei Jahre lang kein einziges Intervall gelaufen und auch sonst ohne Plan und völlig ziellos. Trotzdem konnte ich meine Bestzeit zwei Mal über die Marathondistanz und einmal über die Halbmarathondistanz verbessern. Diesmal bin ich viel besser vorbereitet und sollte mir keine Sorgen machen. Wenn die Bedingungen am 29. April passen, dann kann es mit einer neuen PB klappen. Und wenn nicht, dann wird sich die Welt weiterdrehen und ich werde mir neue Ziele setzen.

Ich habe zum Glück aus eigenen Rückschlägen und Niederlagen gelernt, gelassenerer zu bleiben und sich nicht zu sehr auf das angestrebte Ziel zu versteifen. So bin ich guter Dinge für Hamburg und die 42,195 km…

 


 

Wie geht ihr mit Rückschlägen und Niederlagen um? Wenn ihr Tipps habt, dann lasst sie gerne in den Kommentaren da!

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