Sophia Saller ist ehemalige Profi-Triathletin, hat in Oxford studiert und ist mittlerweile promovierte Mathematikerin – mit gerade einmal 26 Jahren. Anfang des Jahres 2020 hat sie ihre Triathlon-Karriere als beendet erklärt und arbeitet jetzt als Researcherin und Forschungsbereichsmanagerin am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz.
Im Podcast-Interview erzählt uns die gebürtige Münchnerin, warum sie ihre Karriere beendet hat und wie sie ein Studium an einer der besten Universitäten der Welt und Profi-Sport unter einen Hut gebracht hat.
Hör dir die aktuelle Folge jetzt an:
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Wenn wir an England denken, denken wir an die Queen, Tee und viel Regen. Sophia, die über 10 Jahre dort gelebt hat, spricht mit uns über Unterschiede zwischen England und Deutschland und warum Radfahren im Straßenverkehr in England deutlich entspannter ist als hier.
Und wir reden über Brot und was sie vor einem Wettkampf gerne gegessen hat.
Mit 14 Jahren zog sie nach England, mit 16 Jahren kam sie bereits zum Triathlon, mit 17 legte sie ihr Abitur mit der Traumnote 1,0 ab und begann daraufhin ihr Mathematikstudium an der Oxford University. Bevor sie mit Triathlon begann, ist sie lange Zeit geschwommen. Sophia kommt aus einer sehr sportlichen Familie – ihre Mutter war Deutsche Meisterin im Marathon. Mit uns spricht sie über ihre ersten Schritte im Triathlon, wie alles mit “Swim and Run” begann und was ihr erster richtiger Triathlon war.
Falls du auch zu den Angsthasen auf dem Rennrad gehörst, solltest du dir auf jeden Falls Sophias Geschichte anhören. Sie erzählt uns, was ihr dabei geholfen hat, mehr Vertrauen zum Rad aufzubauen. Von Sophias Erfahrungen können wir alle profitieren und sie gibt uns gute Tipps für den Radeinstieg mit auf den Weg.
“Jedes mal, wenn ich stehen geblieben bin, bin ich erst mal auf die falsche Seite gefallen und auf der Straße liegen geblieben.“
Nach ihrem Triathlon-Einstieg begann für Sophia eine Glückssträhne und sie konnte bei vielen internationalen Rennen gute Ergebnisse erzielen. 2012 qualifizierte sie sich für die Junioren EM in Israel und 2013 für die Junioren WM und konnte dort den 10. Platz belegen. 2014 kam sie in den Nationalkader, wo sie bei der Elite-EM den 2. Platz über ihre erste olympische Distanz abräumte. Außerdem war sie U23-Weltmeisterin und Deutsche Meisterin.
Neben all diesen sportlichen Erfolgen begann für Sophia eine weitere erfolgreiche Laufbahn: ihr Mathestudium in Oxford, welches sie mit 21 Jahren mit dem Titel “Master of Science” abschloss.
Wir sprechen mit ihr darüber, wie man ein Mathestudium und eine Profi-Triathlon-Karriere unter einen Hut bekommt und welche wichtige Rolle dabei ihre Uni in England gespielt hat. Sie nimmt uns mit auf eine kleine Zeitreise und berichtet uns von ihrem Sport-Uni-Alltag. Achtung Spoiler: Training und Vorlesungen spielen auf jeden Fall eine essenzielle Rolle.
“Ich war nie so oft feiern wie viele andere in Oxford. Ich hab auch nicht so viel geschlafen, wie ich vielleicht hätte sollen als Sportler.”
Nach der Erfolgswelle kam die Pechsträhne
Mit einem Tritt in den Kiefer beim Schwimmen begann die Pechsträhne von Sophia. Trotz höllischer Schmerzen blieb diese Verletzung lange Zeit unentdeckt und war der Auslöser für viele Folgeverletzungen.
“Mein Unterkiefer war wirklich ein bis zwei Zentimeter nach links verschoben.”
Neben einem Ermüdungsbruch, der sie zu einer Pause zwang, kam 2017 auch noch ein Radsturz dazu, bei dem sie sich ein Knochenödem im Schienbeinkopf zuzog. Bis 2019 kam Sophia von einer Verletzung in die nächste, obwohl sie immer noch das große Ziel Olympia 2020 hatte.
Neben körperlichen Problemen spielt natürlich auch das mentale eine große Rolle. Wenn man einfach nicht mehr an die Leistungen und Erfolge vergangener Tage anknüpfen kann, dann ist das vor allem auch für den Kopf schwer zu verarbeiten.
Karriereende mit 25 Jahren
Ende 2018 ging Sophia an den Olympiastützpunkt nach Nürnberg, um sich für die nächsten zwei Jahre auf Triathlon zu fokussieren. Beim Leistungstest der Deutschen Triathlon Union kollabierte sie jedoch fast nach dem Laufen. Hier wurde ihr klar, dass etwas nicht stimmt. Später stellte sich heraus, dass ihre Darmschleimhaut kaputt war, wovon höchstwahrscheinlich auch die Müdigkeit und Kraftlosigkeit kam. Obwohl sie zu diesem Zeitpunkt mit ihrer Promotion fertig war, fehlte ihr Energie. Das Ziel Olympia 2020 geriet in weite Ferne, da ihr Punkte für die Qualifikation fehlten. Sie beschloss daraufhin, Anfang des Jahres ihre Karriere zu beenden.
In der aktuellen Episode sprechen wir auch darüber, wie ihr Leben nach dem Leistungssport aussieht, warum sie Stabi plötzlich liebt und warum sie mittlerweile auch wieder bei Regen laufen geht.
Sophia über Stabi:
“Als ich angefangen hab zu arbeiten, hab ich angefangen, Spaß dran zu haben. Ich versteh’s immer noch nicht ganz.”
Auch wenn ihr Leben sich nicht mehr um den Leistungssport dreht, so hat sie noch ambitionierte Ziele. Sie möchte auf jeden Fall einen Halbmarathon laufen, und zwar schneller als ihr Bruder, dessen Bestzeit irgendwo bei 01:30 Stunden liegt. Einen 4er-Schnitt laufen – das würde sie gern schaffen, und wir denken, dass sie das auf jeden Fall packt!
Viel Spaß beim Hören der Folge.
Shownotes zur Folge
Hier findest du Sophia Saller
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