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Countdown bis Berlin – RunMunichRun im Interview

Endlich ist es soweit – die zweite Laufsaison ist im vollen Gange und die nächsten großen Events stehen an. Darunter Top-Läufe wie Berlin, Frankfurt, Köln oder München. Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen!

Jetzt wird abgerechnet!
Was hat das all das Training gebracht? Hat man sich ausreichend vorbereitet? Ist man an Tag X fit genug?  Fragen, die vor allem kurz vor dem “Raceday” wie aufgescheuchte Hummeln durch den Kopf kreisen.

Wie bereitet man sich eigentlich auf den Lauf des Jahres vor? Was sind Ziele und Wünsche die man hat? Wie geht es nach so einer großen Veranstaltung weiter?

Wir haben die Mädels von RunMunichRun getroffen, ausgequetscht und auf den Zahn gefühlt. Wir wollen alles wissen, denn sie starten am Sonntag, dem 27.09.2015, in der Landeshauptstadt über die volle Distanz.
42,195 km und zwei laufverrückte Madl aus München – Bühne frei für Laura und Isa.

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Laura und Isa von RunMunichRun

Ihr Lieben, bevor wir über den großen Tag sprechen, kurz etwas über euch: Ihr habt euch bei den Trainingsläufen über den Club der Töchter kennengelernt und irgendwann festgestellt, dass ihr beide einen Marathon laufen wollt. Das Training und der Lauf haben euch zusammengeschweißt. Seitdem lauft und trainiert ihr zusammen und habt seit Kurzem auch einen eigenen Blog am Start. Jetzt fiebert ihr gemeinsam Berlin entgegen – eurem zweiten Marathon.
Warum Berlin?

Isa: Wir hatten schon vor unserem ersten Marathon von Berlin geträumt. Da Laura schon einen Startplatz sicher hatte, hab ich mich auch angemeldet. Als ich die Zusage für den Startplatz bekommen habe, flossen auch ein paar Freudentränen. Das war so kurz nach dem München Marathon und die positiven Erinnerungen überwogen. Die Gedanken an die vielen Trainingsläufe hab ich damals verdrängt.

Laura: Der Berlin Marathon gehört zu den großen “Big Five” und  ich freue mich auf die Bombenstimmung,
die uns dort erwartet.

 

Was erwartet ihr von Berlin, der Strecke, der Stimmung und dem ganzen “Drumherum”?

Isa: Ehrlich gesagt, habe ich keine richtige Vorstellung was uns wohl erwartet. Man hört, liest und sieht im TV ja immer so viel. Ich freue mich auf die hochgelobte Stimmung, weiß aber auch, dass ich trotzdem mehr als 42 Kilometer laufen muss. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass das Publikum mich da wirklich so tragen kann, wie behauptet wird.

Laura: Dass, selbst wenn man nicht mehr kann und die Beine so sehr schmerzen, das Publikum dich anbrüllt und du einfach nur weiterläufst. Außerdem kann ein Marathon ja auch Sightseeing sein, das ist natürlich in Berlin spannender, wie in München, das man in und auswendig kennt.

 

Was denkt ihr macht Berlin so besonders?

Isa: Naja, in Berlin wird fast jedes Jahr Weltrekord gelaufen – allein das macht es schon besonders. Ob der Lauf wirklich so besonders ist, sage ich euch dann am 27. September, irgendwann nachmittags.

Laura: Berlin gehört zu den weltberühmten Marathons. Im letzten Jahr habe ich das Event mit Gänsehaut auf den Armen im Fernsehen verfolgt. Das ist das Tolle daran.

 

Das klingt schon sehr danach, dass ihr “nicht nur” aus Spaß an der Freude mitlauft, sondern auch ein Ziel habt?! Jagt ihr nach neuen Rekorden?

Isa: Ganz klar neue Bestzeit. Wobei alles unter 4:17 ja schon Bestzeit wäre. Aber am Ende soll die 3 vorne stehen.

Laura: Unter 4 Stunden wäre soo genial, wobei das für mich ein harter Kampf wird. Aber sage niemals nie!

 

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Das ist auf jeden Fall eine Kampfansage und ein Traum vieler Läufer, die 4 Stunden zu knacken. Dafür muss man natürlich sehr gut vorbereitet sein. Jetzt, kurz vor dem Marathon herrscht in München Hochbetrieb – das Oktoberfest ist wieder losgegangen.
Laufzeit und Wiesnzeit. Geht das? Wie lässt sich die harte Vorbereitung mit den Wiesn verbinden oder sind Bier und Haxn kein Thema für euch?

Isa: Die Wiesn werde ich dieses Jahr frühestens nach dem Marathon besuchen. Dann hab ich immernoch eine knappe Woche Zeit. Ansonsten gehe ich davon aus, dass auch im kommenden Jahr wieder ein Oktoberfest stattfindet.

Laura: Das Oktoberfest wird vor dem Marathon gnadenlos ignoriert, denn nicht der Alkohol oder die Party ist das Gefährliche daran, sondern die berühmte “Wiesnerkältung”, die ich danach immer bekomme. Der Berlin Marathon ist mir wichtiger als das Oktoberfest.

 

Habt ihr nach Plan trainiert und fall ja, nach welchem?

Isa: Ich trainiere nach dem Plan für 3:45 Stunden nach Herbert Steffny. Nicht, weil ich glaube so schnell laufen zu können, sondern um die 4 Stunden sicher zu knacken.

Laura: Nach einem Plan von runnersworld.de (unter 4 Stunden). Im letzten Jahr habe ich auch nach Plan trainiert – wobei ich, vor allem was Intervalltrainings oder Fahrtspiele anging, sehr nachlässig war.

 

Ihr habt ja bereits Marathonerfahrung und seit keine blutigen Anfänger.
Wo liegen denn die Unterschiede zum ersten Marathon? Habt ihr euer Training verändert?
Gibt es z.B. Änderungen in der Ernährungsform?

Isa: Ich trainiere zum allerersten Mal überhaupt nach einem Plan. Ich mache auch Intervalle und Tempoläufe. Im vergangenen Jahr bin ich immer mindestens 10 Kilometer gelaufen und alles im selben Tempo. Statt einer kleinen Trinkflasche habe ich mir für die Vorbereitung einen Trinkrucksack gekauft. So hat man die Hände frei und vor allem genug Flüssigkeit für die langen Läufe dabei.

Laura: Meine Trainings im Plan sind auch etwas zackiger als letztes Jahr, aber ich möchte mich ja auch um 22 Minuten verbessern. Die Ernährung sollte ich anpassen, tue es aber nicht, weil ich mir einfach nix verbieten will. Worauf ich allerdings achte, dass ich nicht esse wie und wann ich will. Im letzten Jahr habe ich beispielsweise sonntags nach den langen Läufen einfach durchgehend gegessen.

 

Wie sieht es mit Motivation aus? Beim ersten Marathon läuft man ja sowieso Bestzeit.
Ist der Druck für den zweiten größer? Überwiegt die Vorfreude oder habt ihr vielleicht sogar
ein bisschen Angst vor evtl. auftretenden Schmerzen?

Isa: Die Vorfreude überwiegt schon. Gleichzeitig will ich unbedingt die 4 Stunden knacken und muss mich deshalb um ca. 20 Minuten verbessern. Das macht mir schon auch etwa Druck. Angst habe ich aber (noch) keine, da ich viel besser trainiere.

Laura: Bei mir überwiegt noch die Vorfreude. Die Angst kommt dann erst an der Startlinie unnd Angst vor Schmerzen habe ich in diesem Jahr nicht, denn ich setze die Blackroll öfters ein als im letzten Jahr und habe dadurch weniger Schienbeinschmerzen.

 

Beschäftigt ihr euch damit, was wäre, wenn die angestrebte Zielzeit nicht erreicht wird?

Isa: Es würde mich schon stören. Aber die Welt wird sich vermutlich weiterdrehen. Außer mir interessiert es ja eh niemanden, wie schnell ich da nun laufe.

Laura: Wahrscheinlich im ersten Moment schon, aber ich habe ja noch mein ganzes Leben Zeit um unter 4 Stunden zu laufen.

 

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Nach dem Lauf ist vor dem Lauf. Isa, du legst sogar noch eine Schippe drauf und planst nächstes Jahr deinen ersten Ultra zu laufen. Was reizt dich daran?

Isa: Ich hoffe, es wird auch mein einziger Ultra bleiben! Ich bin da irgendwie so reingerutscht, weil der Gründer einer Facebook-Gruppe (Motivation im Sport) immer so begeistert vom Supermarathon beim Rennsteiglauf geschrieben hatte. Dieses Jahr ist er zum 35. Mal (!) in Folge (!) die knapp 73 km gelaufen, ich zum zweiten Mal dort den Halbmarathon. Ich hatte schon davor mit dem Gedanken gespielt, nächstes Jahr den Supermarathon zu laufen, wollte aber erst den Berlin Marathon abwarten und prüfen, ob ich mir vorstellen kann, fast das Doppelte zu laufen. Aber dann war’s beim Rennsteiglauf so schön – wir konnten sowohl die ersten Marathon- als auch die ersten Ultraläufer (die nur zwei Stunden vor uns gestartet waren) beim Zieleinlauf sehen und dann war die Anmeldegebühr für Sofortanmelder so günstig. Da sind bei mir alle Sicherungen durchgeknallt und ich habe mich eine Woche nach dem Lauf, an der Aldi-Kasse, angemeldet.

 

Laura, du läufst ja nicht mit – gibt es einen Grund warum du nicht mit Isa zusammen läufst? Und könntest du dir überhaupt einen Ultra vorstellen?

Laura: Nein, momentan nicht, da mir es zu krass beziehungsweise vielleicht sogar zu langweilig wäre sooo viele Trainingskilometer abzuspulen. Für den Marathon gehe ich schon sehr viel Laufen, das reicht mir.

 

Ultra ist ja auch eine echt krasse Nummer. Wir haben aus sicherer Quelle erfahren, dass du nächstes Jahr einen Triathlon absolvieren möchtest. Was reizt dich daran?

Laura: Abwechslung zum Laufen. Da ich im April bereits den Hamburg Marathon laufen möchte, brauche ich für das restliche Jahr weitere Ziele.

 

Umgekehrt die Frage an dich Isa: Wieso kein Triathlon zusammen mit Laura?

Isa: Ich hasse schwimmen. Und ich kann auch nur Brustschwimmen. Um während meines Sportstudiums zur Zwischenprüfung zugelassen zu werden, brauchte ich einen Rettungsschwimmer-Schein, den ich mit einer ähnlich begabten und begeisterten Freundin an einem Wochenende dann gemacht habe. Das schlimmste Wochenende meines Lebens, das dadurch gekrönt wurde, dass wir beide beim Abschluss-Staffel-Spiel als Letzte in die Mannschaften gewählt wurden. Haha. Nee, reizt mich null.

 


Abschließend möchten wir euch noch ein paar “schnelle” und allgemeine Fragen zum Thema Laufen stellen.

Lieblingszielverpflegung?

Isa: Bananen. Da freue ich mich schon am Start drauf.
Laura: Breze.

Lieblingstrainingstag?

Isa: Restday. Haha, nein Scherz. Das ist tagesformabhängig, aber ich mache lieber lange Läufe statt Intervalle
Laura: Die lockeren Läufe.

Lieblingstrainingszeit?

Isa: Morgens, FRÜH morgens.
Laura: Morgens.

Trainingsgetränk?

Isa: Wasser.
Laura: Wasser.

Trainingsstrecke?

Isa: Olympiapark.
Laura: Am liebsten die Isar rauf und runter.

Frühstück vor dem Wettkampf?

Isa: Müsli mit Banane. Oder Nutellabrot. Oder Irgendwas mit Erdnussbutter. Ich kann mich nicht entscheiden! Laura: Nutellabrot.

Lieblingsoutfit?

Isa: Irgendwas mit pink. Und immer von adidas.
Laura: Nike.

Wettkampfschuhe?

Isa: Adidas Boston Boost.
Laura: Asics Gel J 30.

Lieblingsblogs?

Isa: Natürlich runskills
Laura: Es gibt viele interessante Laufblogs. Einen speziellen habe ich nicht.

Vorbild/Inspiration?

Isa: Achim Achilles.
Laura: Alle, die es schaffen, das zeitaufwendige Marathontraining in ihren Alltag zu integrieren.

Zielzeit?

Isa: unter 4 h, 3:50 h wäre der Oberknaller.
Laura: 3:59:00 h.

Lieblingssport zum Anschauen?

Isa: Fußball und Biathlon.
Laura: Tennis und Fußball.

Wenn ich nicht laufe, dann…  

Isa: …werde ich aggressiv.
Laura: …wird mir schnell langweilig und ich bekomme schlechte Laune.

 

So, vielen Dank liebe Isa und liebe Laura für eure Zeit und wir drücke euch natürlich alle Daumen und Pfoten für Berlin! Ihr rockt das!

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Wenn ihr noch mehr über die beiden laufbegeisterten Mädels erfahren wollt, dann schaut unbedingt auf ihrem Blog vorbei. Viel Spaß dabei!

 

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