Lauf-Selfie

So gelingt dir das perfekte Lauf-Selfie

So gelingt dir das perfekte Lauf-Selfie.

Seit den Oscar-Verleihungen in diesem Jahr ist das sogenannte “Selfie” (altmodisch auch “Selbstportrait”) aus keinem Social Network mehr wegzudenken. Schon seit Jahrhunderten liegt es in der Natur des Menschen sich selbst darzustellen, sich zu portraitieren. Von Picasso bis Andy Warhol, der Wunsch sich ein Denkmal für die Ewigkeit zu setzen ist bis heute vorhanden. Mittlerweile werden wir aber regelmäßig, regelrecht erschlagen von “Duckface”- oder  “Ich fotografier mich von schräg oben”-Bildern. Schön anzusehen sind die meisten Motive leider nicht – im Gegenteil, man ist eher genervt und gelangweilt von der Selbstdarstellung mancher selbstverliebter Menschen. Mit einer “inneren Auseinandersetzung mit sich selbst” hat das nur noch wenig zu tun.

Wir finden Selfies allerdings total super, denn es gibt so viele gute, interessante und kreative Aufnahmen da draußen, die nur warten entdeckt zu werden. Im Sportbereich findet man dazu die besten Beispiele, wie z.B. hier
Jetzt denkst du vielleicht: “Wow. Solche Bilder bekomme ich niemals hin.” Falsch. Auch du kannst mit der richtigen Ausstattung und ein paar kleinen Tricks dein perfektes Lauf-Selfie hinbekommen. Natürlich kannst du nicht nur Lauf-Selfies machen, sondern auch Fahrrad-fahr-Selfies, Schwimm-Selfies, Yoga-Selfies, Fußball-Selfies usw.
Da man natürlich nicht immer mit einem Laufpartner unterwegs ist, bleibt oft nur die Möglichkeit eines Selbstportraits. Und wir verraten dir in diesem Artikel, wie du ein kreatives, dynamisches, spannendes und individuelles Foto von dir bekommst.

Kleine Ausrüstung für große Momente

Equipment

Aus Erfahrung heraus wissen wir, dass man beim Laufen nichts störendes dabei haben will. Jeder Schlüssel, jede Wasserflasche, jedes Stück Stoff zu viel nerven uns und schränken uns in der Bewegungsfreiheit ein. Deshalb ist ganz klar: Wir nehmen keine Spiegelreflexkamera mit 5 Wechselobjektiven mit.

Dein Equipment:

Unser wichtigstes Utensil ist ganz klar das Smartphone. Dabei ist der Hersteller Schnurz-Pieps-Egal. Solange ihr eine halbwegs brauchbare integrierte Kamera habt, ist alles Roger. Wir benutzen übrigens das iPhone 5C und das HTC One mini.
Um beim Laufen nicht behindert zu werden, empfehlen wir dir ein Fitnessarmband für dein Telefon zu kaufen. Du befestigst es an deinem Oberarm und hast somit die Hände frei.
Tipp: Kaufe bitte nicht das billigste, denn das Band muss komfortabel sitzen, darf nicht einschneiden und darf dich vor allem nicht beim Lauf behindern. Wer zu den Apfel-Handy-Besitzern gehört, läuft am besten mit diesem Band: E2 Prime Performance Armband for iPhone 5

An sich ist deine Ausrüstung bereits komplett. Um aber noch ausgefallenere und spektakulärere Bilder zu machen, kommt hier unser Geheimtipp:
Ein Handy-Objektiv! Dieses ist klein und lässt sich super in Hosen- oder Jackentasche verstauen. Vertrau uns! Wir sind selbst damit gelaufen und es passt sogar in die kleinen Taschen, die in deiner Laufhose integriert sind. Wir möchten dir nun, dass für uns beste Objektiv aller Zeiten vorstellen:

Den Olloclip.

Olloclip

Erhältlich ist dieses Objektiv in vielen verschiedenen Ausführungen ( u.a. 4 in 1 für das iPhone 5/5S oder mittlerweile sogar für das Samsung Galaxy). Schaut einfach mal auf der Website vorbei. Wir haben das Objektiv mit 3 Linsen in einer, für das iPhone 5C. Geliefert kommt das Mini-Objektiv in einem kleinen Säckchen, damit man es später auch verstauen kann. Die Bedienung ist ebenfalls kinderleicht. Einfach den Olloclip auf die obere Ecke des Telefons stecken und fertig. Für den Schutz der hochsensiblen Linsen gibt es sogar jeweils eine Abdeckung. Der Clou dabei: Du hast auf beiden Seiten eine Linse. Seite 1 Fisheye und Seite 2 Weitwinkel und Makro. Um das Makro zu benutzen, drehst du einfach das Weitwinkel ab. Du hast also die Möglichkeit selbst und spontan zu entscheiden, wann du welches Objektiv benutzt. So muss Fotografie im Sport sein. Spontan. Schnell. Spektakulär.

Als letztes Utensil könnt ihr auch noch ein Stativ mitnehmen. Wir selbst sind in Besitz von einem, nehmen es zum Laufen dennoch nicht mit. Denn, obwohl es sehr klein ist, ist es immer noch zu groß für einen entspannten Lauf. Bist du länger unterwegs und hast evtl. einen Rucksack dabei, dann kannst du es natürlich mitnehmen.

Praktisch ist es allemal. Als mögliches Stativ empfehlen wir das hier: System-S Tripod Stativ Halter Halterung Stand Ständer Stativadapter für Smartphone Handy Kamera

So, jetzt habt ihr alles beisammen. Jetzt heißt’s Schuhe an, raus in die Natur und unvergesslich geile Bilder machen.

Kreativität ist die halbe Miete

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Du bist in deine heißen Lauftreter geschlüpft, hast dein schönstes Running-Shirt an und bist bereist durchgeschwitzt bis auf den Schlübbi?! Gratulation, jetzt bist du bereit für dein “Shooting”. Denk dran, du bist Läufer und kein Model. Du solltest in erster Linie deinen Lauf absolvieren und dann am Ende ein paar Fotos als Erinnerung machen. Vertrödel nicht deine ganze Zeit, in dem du krampfhaft versuchst das schönste Foto aller Zeiten zu bekommen. Niemand will gestellte Bilder. Du schwitzt? Das ist gut so, hast auch was geleistet! Du bist feuerrot? Auch gut, denn du hast Sport gemacht! Deine Haare hängen auf halb 8? Egal. Du bist wie du bist. Das macht dich authentisch und dein Foto gut! Such dir also eine nette Stelle aus, die dir gefällt. Wir machen auch oft Fotos während des Laufs, wenn wir an einer schönen und interessanten Kulisse vorbeikommen.

Schnapp dir dein Handy (evtl. dein Objektiv) und such dir nun ein gutes Plätzchen für dein Handy. Das ist eigentlich die Königsdisziplin, denn das Telefon so zu positionieren, dass es steht und einen festen Halt hat, kann schonmal zur Geduldsprobe werden. Ein sehr gutes Helferlein kann dabei dein Armband sein. Dort kannst du das Handy drauflegen oder es fixieren.

Gute Plätze für dein Smartphone sind: Bäume, Bänke, Steine, Geländer, Fenster, Stöcke, herumliegende Kisten, Mülleimer, deine Hand usw. Achte darauf das dein Handy immer stabil steht. Niemand hat was davon, wenn es kaputt geht.

Handy ist in Position? Dann kann es jetzt losgehen.


11 Tipps für ein atemberaubendes Motiv:

  1.  “In Action”: Du läufst ins Bild und man sieht dich bei dem was du am besten kannst: dem Laufen. Sieht dynamisch und sportlich aus und du hast gleich mal die Möglichkeit zu sehen, was du für eine Figur machst.
  2. “Klassisches Selfie”: Handy in die Hand genommen und in die Kamera lachen. Geht schnell, ist einfach und zeigt dich unverschönt und original. So wie du bist!
  3. “Perspektivwechsel”: Du musst deinen Blickwinkel ändern. Anstatt nur frontale Bilder zu machen, solltest du experimentieren. Insider-Tipp: Leg die Kamera mit der Displayseite nach unten (als Unterlage kannst du dein Armband nehmen), quasi mit der Kameraseite nach oben. So kannst du spektakuläre Aufnahmen erzielen.
  4. “Posen”: Ja, man darf und soll sich auch mal in Szene setzen.Gute Plätze für Posen sind: See / Meer, Baum / Baumstumpf / Baumstämme, Bänke, Wiese / Blumen, Berg / Berggipfel, Wald / Park, Brücken / Steg, Stadt / Gebäude / Hütten
  5. Du kannst auch ausgefallene Posen machen (eine sehr gute Idee für alle Yoga-Profis) z.B. auf einem Bein stehen, Handstand / Kopfstand, Schneidersitz, liegen, hocken, Rad schlagen
  6. “Zeigt her eure Füße”: Es muss nicht immer dein Gesicht sein. Gerade beim Laufen möchte doch die ganze Welt wissen, was du für Schuhe trägst. Die Schuhe sind das Glück des Läufers. Setze sie in Szene.
  7. “Lächeln”: Nichts geht über ein Lachen. Selbst wenn man noch so abgekämpft aussieht, über ein freundliches Gesicht geht nichts.
  8. “Laufuhr”: Du läufst mit Uhr? Dann zeige der Welt wie viele Kilometer du schon geschafft hast.
  9. “Stillleben”: Schon die alten Meister hat die Darstellung von regungslosen Gegenständen fasziniert. Lichte alles ab was dir gefällt und dich inspiriert. Blumen, Häuser, Bänke… Sei kreativ. Später kannst du daraus eine super Collage basteln.
  10. “Einstellungen”: Stelle auf jeden Fall die höchste Bildqualität und die maximale Auflösung ein. Außerdem solltest du ISO-Werte (im Handy auch unter “Helligkeit” zu finden) manuell einstellen.
  11. “Goldener Schnitt und Co.”: Auch bei der Handyfotografie gilt – halte dich an ein paar Regeln. Hauptmotiv bzw. Horizont niemals mittig platzieren. Immer an die “Drittelregel” denken. Lieber das Motiv etwas weiter links oder rechts platzieren. So erzeugst du Spannung. Achte auch darauf das du keine störenden Elemente im Hintergrund hast.

Du musst kein Vollprofi sein, um eine gute Qualität deiner Bilder zu erreichen. Trotzdem solltest du ein paar Grundlagen der Fotografie kennen, um dir zeitaufwändige Shootings zu ersparen.

Lauf-Selfie  Lauf-Selfie


Handy bleibt Handy. Mit diesen 5 Dingen ruinierst du hundertprozentig dein Foto:

  1. Zoom. Vergiss es. Da deine Handy-Kamera keinen optischen Zoom hat, werden deine Bilder unscharf und pixelig. Also, verzichte auf den Zoom. Wenn du eine Nahaufnahme möchtest, dann gehe näher ans Objekt heran.
  2. Blitz. Solltest du einen integrierten Blitz haben, dann lass ihn aus. Du wirst nur kühle und harte Bilder bekommen. Es wird einfach künstlich aussehen.
  3. Fotografiere gegen die Sonne. Da du kein Profiequipment dabei hast, werden diese Fotos Mist. Beim Sonnenuntergang kannst du es gerne probieren, wenn du eine Art schwarze “Silhouette” von dir möchtest.
  4. Kein fester Halt. Gehe immer sicher, dass deine Kamera einen sicheren Stand hat. Somit minimierst du nicht nur das Risiko, dass es runterfällt und kaputt geht, sondern auch das deine Bilder verwackelt werden.
  5. Du benutzt die Frontkamera. Möchtest du ein Selfie machen, dann nimm auf keinen Fall die Frontkamera. Sie ist qualitativ minderwertiger. Benutze auf jeden Fall die normale Kamera auf der Rückseite.

Yeah! Du hast es geschafft. Die ersten Bilder sind im Kasten und das ein oder andere ist sicher was geworden. Nur irgendwie fehlt den Bildern der letzte Schliff, oder? Das liegt natürlich daran, dass ein Handy schnell an seine Grenzen stößt. Doch mit der richtigen App und ein paar kleinen Tricks, kannst du das beste aus deinem Motiv herausholen.


Der letzte Schliff – die 5 besten Bildbearbeitungs-Apps aller Zeiten

Vorher  Nachher

Oft werden wir gefragt, was wir für Apps benutzen. Wir haben so einige ausgetestet, um dir jetzt die wirklich besten (kostenlosen) vorzustellen.

  1. FOTOAUTOMATIK
    Diese App ist ein Muss, wenn du Actionbilder machen willst. Die meisten Handys haben keinen Selbstauslöser, deshalb ist “Fotoautomatik” genau das richtige. Außerdem hast du die Möglichkeit Serienbilder zu machen. Du kannst zwischen 3 Zeiten wählen: 10 Sek., 15 Sek. oder 20 Sek. Unten Links im Bildschirm kannst du eine kleine Vorschau deines Fotos sehen.
  2. SNAPSEED
    Die Traum-App. Snapseed kann fast alles außer Kaffee kochen. Du hast die Möglichkeit deine Bilder aufzuwerten indem du Helligkeit, Kontrast, Ambiente, Sättigung, Schatten, Wärme und Farbwerte anpasst. Außerdem kannst du einzelne Bereiche im Motiv anpassen. Du kannst den Ausschnitt wählen und Details einstellen, wie Struktur und Schärfe. Verschiedene Filter (u.a. HDR) können ebenso manuell angepasst werden.
  3. PICSTITCH
    Hier kannst du Collagen anlegen. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Layouts und du kannst zusätzlich deine Bilder bearbeiten. Alle klassischen Anpassungsmöglichkeiten wie Helligkeit, Kontrast, Schärfe, Sättigung usw. kannst du hier vornehmen.
  4. POMELO oder TADAA 
    Beides auch Bildbearbeitungs-Apps mit vielen Filtern und Möglichkeiten von manuellen Einstellungen. Wir bevorzugen TADAA.
  5. PHONTO
    Neben ein paar Bearbeitungs-Modi kannst du hier Texte einfügen. Es gibt eine Vielzahl an guten Fonts, die man zusätzlich in Farbe, Kontrast und Transparenz bearbeiten kann.

Das ist natürlich nur eine Auswahl an App’s. Sicherlich gibt es noch viele mehr. Im Grunde gilt trotzdem die Regel: Weniger ist mehr. Sei bitte sparsam mit den Effekten und retuschiere nicht zu viel. Wir wissen auch, das die Filter oft verlockend sein können aber tu dir den Gefallen und sei nicht zu kreativ. Dein Bild soll natürlich aussehen. Bei den App’s geht es nur darum das man die Motive aufwertet und das beste aus ihnen herausholt.

 


 

So, nun haben wir dir alle grundlegenden Dinge der Lauf-Selfie-Fotografie näher gebracht und hoffen das du jetzt gut gewappnet in den nächsten Lauf starten kannst. Wenn du noch Fragen hast, dann immer her damit. Vielleicht hast du auch andere Tipps und Tricks auf Lager, für ein perfektes Lauf-Selfie.

Uns interessieren vor allem deine Bilder. Schick uns deine Fotos. Zeigt was du drauf hast. Wir wollen die besten Werke sammeln und eine Galerie mit allen Bildern veröffentlichen.

Schickt uns deine Fotos mit einem kurzen Text über dich an folgende E-Mail-Adresse: sus2007@web.de

Wir freuen uns auf deine Einsendung!

Live. Love. Run

Kommentare (7)
    Haase 8. Oktober 2014

    Toller Bericht, werde die Tipps ausprobieren und hoffe bald auch mein perfektes Laufselfie zu haben. Vielen Dank dafür. LG, Cindy

    Sandra 6. Januar 2015

    Herzlichen Dank für den Bericht, ihr habt mir wirklich weiter geholfen!

    Lieben Gruß
    Sandra

    Ana 5. September 2015

    Genial! Ich hab schon lange nach solchen Tips gesucht, bin aber erst heute bei euch gelandet! Mir ist es immer nicht gelungen Actionselfies zu machen… ich bin aber meist alleine unterwegs und so hoffe ich, dass es mit euren Tips klappt!

    Eine ganz entscheidende Frage ist natürlich, wie ihr die Kamera zum Auslösen bringt ? Benutzt Ihr da einen Fernauslöser oder stellt ihr einen Timer?

      Hey Michael, meistens Selbstauslöser mit Serienfunktion. Damit haben wir die besten Erfahrungen gemacht