Es gibt diese Tage. Diese Tage, an denen alles nur schwarz oder weiß ist. Wo man morgens schon zerknittert aufwacht. Vielleicht hat man ja “nur” schlecht geschlafen. Vielleicht …
Steht man mit dem falschen Bein zu erst auf, ist der Tag meist schon gelaufen. Die Pechsträhne zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Tag. Angefangen beim Frühstück machen; wenn man anstatt der Milch, das heiße Teewasser in das Müsli kippt. Wenn man zur Arbeit will, das Fahrrad aber einen Platten hat. Oder man hochmotiviert und entschlossen im Fitti trainieren will und man merkt, dass die Mitgliedskarte und das Handtuch noch neben der Müslischüssel zu Hause liegen.
Klingt alles nach einem typischen “Mittelfingermittwoch”, kann jedoch an jedem x-beliebigen Tag passieren.
Meist färbt so ein schwarzer Tag auch auf das Training ab. Logisch. Ist ja nicht so, dass man top-gelaunt und voller Freude in die nächste Trainingseinheit startet, wenn einem kurz vorher noch die Jeans am Hintern gerissen ist…
Haben wir so einen Tag, wissen wir, das er bald vorbei ist und der nächste Tag besser wird. Was aber, wenn der darauf folgende genauso ist und der da drauf auch und der Tag nach dem Tag usw. Dann kann man wohl schon von einem Formtief sprechen. So ein Tief kann ja viele Gründe haben. Stress, Krankheit , Probleme … What ever.
Was ist los?
Ich befinde mich gerade in so einer Phase. Und das 11 Tage vor dem nächsten Halbmarathon. Na klasse. Welcher Idiot hat sich das denn bitte einfallen lassen?! Aber der Reihe nach: Angefangen hat alles letzte Woche Montag, den 26. Mai. Es ist warm, sehr warm. Ich fühle mich nur semi-gut, denn der Lauf am Sonntag war K-A-T-A-S-T-R-O-P-H-E. Nach einer Stunde Kampf um jeden Schritt, robbte ich nach Hause. Alles tat weh. Spaß hat es auch nicht gemacht und Zeit habe ich auch verloren. Vielleicht war ich einfach nur müde. Oder: ich habe meinen Tiefpunkt erreicht.
Montag also Ruhetag (der Tag, den man hasst und liebt … ich denke ihr wisst wovon ich spreche). Für Dienstag habe ich mir wieder viel vorgenommen. Minimum 45 Minuten zügiges Tempo laufen. Schließlich gab es etwas wett zu machen. Der verkackte Sonntag und der Pimmel-Montag. Nur leider sollte es dazu auch am Dienstag nicht kommen. Mich hats ausgeknockt.
Hitzewallungen (Kalt-Heiß-Kalt-heiß), Gliederschmerzen (so stark, dass man nicht laufen konnte), Müdigkeit, Lustlosigkeit. Das komplette Programm. Nach 1 ganzen Stunde Arbeit, hieß es für mich also: Ab nach Hause, ab aufs Sofa, ab unter die heiße Dusche. So schnell wie scheiße es mir ging, so schnell ging es mir wieder gut. Jedenfalls am nächsten Tag. Ich spürte meine Beine wieder, war ausgeruht und voller Tatendrang, die restliche Woche noch “zu meiner Laufwoche 2014” werden zu lassen …
Naja, so ganz klappte das nicht, aber ich konnte Mittwoch bis Sonntag gut trainieren, mit Intervallläufen, Ausdauerläufen und Krafttraining. Sonntag dann der Höhepunkt. 21, 7 km langer Lauf in 01:54 h. Die Zeichen für eine neue Bestzeit beim Stadtlauf in Dresden stehen also auf grün – mega grün!
Übertraining?
Nur leider hört die Erfolgsgeschichte hier auch schon auf. Montag habe ich mir bewusst wieder einen Ruhetag gegönnt, war ich doch die letzten 5 Tage so fleißig (dafür ein Bienchen ins Muttiheft). Dienstag sollte der Trainingsplan weiter gehen und da passierte es wieder. AUSGEKNOCKT. Mich hat es doch tatsächlich pünktlich zum Feierabend um 17.30 Uhr ausgeknockt. Sach ma – geht’s noch? Gleiche Symptome wie letzte Woche. Heiß – Kalt – heiß -kalt. Kein Gefühl im Bein. Waden steinhart. Kopfschmerzen, als wäre ein Panzer über meinen Schädel geschmettert. Also, wieder ab aufs Sofa und ne Runde abkrepeln.
Was hier vielleicht so lustig beschrieben klingt, ist in Wirklichkeit ne mega Kacke. Die Ungewissheit, wie man sich am nächsten Tag fühlt, die nervt einfach. Denn, heute am Mittwoch geht es mir wieder besser. Zumindest wenn sich Susi im Ruhemodus befindet. Beim Lauf heute, das gleiche Szenario wie last week. Ich wollte einen stink-normalen Trainingslauf durch Wald und Wiese absolvieren und musste schon nach einem Kilometer (!!!) gehen (!!!). Das ging dann die komplette Dreiviertel Stunde so. Die Krönung des Ganzen: Regen und Gegenwind! Schlechte Pace, schwere Beine, keine Puste mehr. Sind das alles Anzeichen von Übertraining? Kann man bei 4-5 mal Training pro Woche, übertrainiert sein? Oder nur ein vorübergehender Tiefpunkt? Dazu hab ich natürlich auch recherchiert und einen interessanten Link zum Thema “Übertraining” gefunden, mit Tipps zu Vermeidung und vor allem auch, wie man es frühzeitig erkennt.
>>>>>>> Alles rund um das Thema Übertraining gibt es hier <<<<<<<
Vielleicht sind das alles Signale meines Körpers, einen Gang runter zu schalten. Vielleicht wollen meine Beine mir auch sagen: “Hey, hör mal auf so viel zu laufen, wir sind im Arsch.” Denn genau so fühlt es sich an. Kraftlosigkeit und alles ist schwer wie Beton. Wie die nächsten Tage aussehen, weiß ich jedoch noch nicht. Komplett zu regenerieren ist für mich im Moment keine Option. Ich denke, ich gebe meinem Körper nochmal eine Chance, dass alles wieder gut zu machen.
Allerdings sollte man auch immer auf die Signale hören, denn wenn etwas weh tut oder schmerzt, dann stimmt definitiv etwas nicht. Deshalb: Training runterfahren, Erwartungen runterschrauben, sich den Begebenheiten anpassen. Situationen so nehmen wie sie kommen – auch wenn es schwer fällt. Ich versuche mich gerade daran… Denn: Gesundheit geht vor sportlichen Erfolgen!
Kommentare
Hallo,
Klasse Informationen hat mir und mein Team wirklich geholfen.
Macht weiter so ! Mit besten Grüßen Das Team von muskeln
aufbauen