Rennen laufen

Wenn du Laufen kannst, kannst du auch ein Rennen laufen

Dieser Artikel ist allen gewidmet, die Angst und Zweifel haben und das letzte Fünkchen Motivation suchen. Und genau DAS findest du hier!

Du hast gerade mit dem Laufen begonnen? Oder du bist bereits gut im Training? Egal! Dieser Post richtet sich an alle, die sich noch nicht getrauen ein offizielles Rennen zu laufen. Oder hast du bereits “Wettkampf-Erfahrung”, bist dir aber nicht sicher, ob du dich für eine längere Distanz anmelden sollst? Auch du bist hier und jetzt genau richtig!

Wir wollen heute dein Selbstvertrauen in dir zum Leben erwecken und dich soweit bringen, dass du dich am Ende dieses Artikels bei deinem ersten (oder eben einem weiteren) Lauf anmeldest.

 

Selbstzweifel, Angst und Hemmungen

Kommen dir diese drei Begriffe bekannt vor? Uns auch! Jeder hat damit zu kämpfen und jeder hat sein Päckchen zu tragen. Diese Gefühle sind menschlich und nichts weiter als ein Schutzmechanismus deiner kleinen Seelenwelt. Wichtig ist doch, dass du weißt, wie du damit umzugehen hast und wie du dich deinen Ängsten stellen kannst.

Du hast also mit dem Laufen begonnen! Das ist großartig, denn nicht nur dein Körper und deine Gesundheit sondern auch dein Inneres, profitieren davon. Du hast den ersten Schritt getan und dich FÜR das Laufen entschieden. Stell dir die Frage, warum du angefangen hast und was deine Motivation war. Wir denken, dass du auf jeden Fall nicht nur aus purer Langeweile deine Laufschuhe zum Leben erweckt hast. Du hast einen Grund – vielleicht willst du fitter werden, abnehmen oder du suchst nach neuen Herausforderungen.

Wir bekommen viele Mails, lesen andere Beiträge oder Kommentare, wo einigen der Mut fehlt, an einer offiziellen Laufveranstaltung teilzunehmen.
Die häufigsten Ängste sind:

  • Ich laufe noch gar nicht so lange.
  • Die anderen sind sicher viel schneller als ich.
  • Ich bin zu alt dafür.
  • Ich haben Angst zu versagen und aufgeben zu müssen.
  • Ich bin im Training noch nie die volle Wettkampf-Distanz gelaufen.
  • Ich hab Angst der/die Letzte zu sein.
  • Ich laufe doch erst seit kurzem.
  • Ich laufe lieber für mich alleine.

Die Liste ist beliebig fortsetzbar, denn es gibt immer eine Ausrede. Ja, es sind Ausreden. Denn, was wäre denn so schlimm daran, als Letzte/r ins Ziel zu kommen? Selbst wenn diese Situation eintritt (was zugegebenermaßen höchstunwahrscheinlich ist), dann hast du immer noch ein verdammtes Rennen absolviert und somit alle, die zu Hause auf der Couch sitzen und Chips naschen, ins Abseits katapuliert.

Fang endlich an, dass positive zu sehen. Befreie dich von Zweifeln und beginne an dein Können und dein Talent zu glauben. Du willst es? Du willst es wirklich?! Dann wirst du es auch schaffen!
Wir wäre es im Gegenzug zu den negativen Aussagen, zur Abwechslung mal mit ein paar positiven?

  • Ich werde das Rennen auf jeden Fall schaffen.
  • Ich will über mich hinauswachsen.
  • Ich will Spaß haben.
  • Ich habe trainiert und werde es schaffen.
  • Andere haben es auch geschafft, dann kann ich das auch.
  • Ich stelle mich der neuen Herausforderung, egal was passiert.
  • Ich werde dieses Rennen für mich laufen.
  • Ich setze mir eigene Ziele und glaub an mich.

Auch diese Liste können wir noch weiterführen. ABER, ist es nicht viel schöner und motivierender diese Sätze zu lesen, als die negativen?

 

Rennen laufen

Warum du ein Rennen laufen musst

Vorweg: Müssen musst du schonmal gar nichts. Wir wollen dir hier einfach nur sagen, warum die Entscheidung für einen offiziellen Lauf, dein Leben verändern wird!

  1. Wann hast du dir das letzte Mal ein Ziel gesetzt, wo du an deine Grenzen gehen wirst? Grenzen sind da, um überschritten und durchbrochen zu werden – vor allem die persönlichen! Ein offizielles Rennen ist also die beste Möglichkeit, um über dich hinauszuwachsen.
  2. Phase 1: Ehrgeiz, Willen, Entschlossenheit. Wann hast du diese Eigenschaften das letzte Mal aktiviert und zum Leben erweckt? Es wird Zeit!
  3. Phase 2: Durchhaltevermögen, Biss, Kampfgeist. Während eines Rennens wirst du an dein Limit stoßen. Du wirst fluchen, du wirst meckern, du wirst leiden, du wirst es hassen. Und vielleicht wirst du dich in diesem Moment auch fragen, warum du das alles machst! Und dann kommt schon Phase 3.
  4. Phase 3: Stolz, Freude, Glück, Erleichterung. Einem Nicht-Läufer zu erklären, warum man sich z.B. über 42,195 km quält, ist ganz einfach. Man berichtet einfach von dem Moment, wo man auf die Zielgerade einbiegt, die jubelnden Menschen am Rand sieht und den Fuß über die Ziellinie setzt. Denn dieser Moment ist kaum in Worte zu fassen, man muss ihn erlebt haben. Und du kannst diesen auch erleben! Du musst nur starten!
  5. Die Stimmung. Man kann es kaum glauben, aber die Menschen am Streckenrand, die Musiker, die Cheerleader und das ganze Umfeld, tragen zu einer bombastischen Stimmung bei. Man wird von Jubelrufen, dem Klatschen und der Musik förmlich ins Ziel getragen.
  6. Schau dir dieses Video an und du hast gar keine andere Wahl, als dich für ein Rennen anzumelden.
  7. Anerkennung. Jeder freut sich über positive Worte von seinen Mitmenschen. Andere werden zu dir hinaufschauen und dich bewundern! Es ist immer eine enorme Leistung, die Training, Mut und Durchhaltevermögen verlangt.

Aufgabe:
Nimm dir ein Blatt Papier und einen Stift und schreibe mindestens 5 Gründe auf, warum du an einem Rennen teilnehmen würdest. Diesen Zettel hängst du dir jetzt gut sichtbar irgendwo hin, sodass du ihn jeden Tag sehen kannst.

 

Aber,…

Das kleine aber fiese Wörtchen “Aber”, wer kennt es nicht. Es wird gerne für Ausreden verwendet und dient dazu eine Sache abschmettern zu können.

“Ich wollte den Abwasch machen, aber…”
“Gestern wollte ich trainieren, aber…”
“Die Steuererklärung muss gemacht werden, aber…”

HALT! Hier und jetzt ist kein Platz für ein ABER. Wenn du du immer noch an dir Zweifelst, dann frage dich woran das liegt und finde Lösungen!

“Ich habe Angst das Rennen nicht zu schaffen”
Ok, dann frag dich warum du Angst hast. Liegt es am fehlenden Training? Hattest du eine Verletzung? Ist die gewählte Distanz eventuell zu lang?

 

Setze dir realistische Ziele

“Irgendwann will ich einen Marathon laufen.” Das haben schon viele Läufer gesagt und viele haben sich diesen Traum auch erfüllt. Bist du aber realistisch, dann weißt du, dass es ein sehr langer und steiniger Weg bis dahin ist. Laufen heißt nicht umsonst “Ausdauersport”.

Aufgabe: Schreibe deinen aktuellen Status Quo auf, d.h. Fitness-Level, Lauferfahrung, wie viele Kilometer du schaffst, Verpflichtungen die du neben dem Laufen hast, Zeit. Sei dabei ehrlich zu dir selbst.

Nehmen wir an, dass du im Moment 2-3 mal die Woche läufst, seit ca. einem halben Jahr. Du schaffst ohne größere Probleme am Stück 5-8 km zu laufen. Die Zeit spielt dabei keine Rolle. Dann ist es doch sehr wahrscheinlich das du an einem 5 km-Lauf teilnehmen kannst. Super! Dann melde dich direkt an. Oder du läufst bereits seit über einem Jahr und schaffst schon Distanzen bis 18 km, dann kannst du einen Halbmarathon laufen. Wichtig ist, dass du dich nicht übernimmst und zu hoch greifst. Als Laufanfänger einen Marathon anzuvisieren ist nicht nur blauäugig sondern kann auch gesundheitlich ein Schuss in den Ofen sein. Und wenn du dich noch nicht bereit fühlst, weil es dir an Training und Erfahrung fehlt, dann meldest du dich eben für einen Lauf im nächsten Jahr an! Hauptsache du machst es!

 

Zeiten sind nur Zahlen

Unser Lieblingsthema. Viel zu oft geht es nur um Zeiten. Natürlich ist man ehrgeizig und wenn man Wettkampferfahrung hat, dann setzt man sich neue Zielzeiten – und das ist auch gut so. Allerdings ist hier die Motivation eine andere. In erster Linie geht es aber um Spaß! Wenn der ganze Sport kein Spaß macht, dann kann man es auch lassen. Die Motivation für das erste Rennen sollte also nicht zu 100% auf einer Bestzeit liegen. Hör auf dich unter Druck zu setzen und laufe einfach. Du wirst sowieso keinen Weltrekord laufen. Befreie dich also von dem Zwang bestimmte Zeiten laufen zu müssen.

Wer behauptet, dass man nur mit einer Pace von 5 min/km ein guter Läufer ist?
Wer sagt, dass man die 10 km unter einer Stunde laufen muss?

Vergleiche dich nicht mit anderen und konzentriere dich auf dich selbst. Wo liegt deine Stärke? Was kannst du? Was willst du? Es wird immer jemanden geben der besser ist als du. Aber vielleicht bist auch du derjenige, der besser als jemand anderes ist… Das Glas ist halbvoll und nicht halbleer.

Du siehst also, dass es für dich keine Ausreden mehr gibt. Wir hoffen, dass wir dich genug motiviert haben und dein Selbstbewusstsein in dir erweckt haben. Jetzt bist du dran.

Melde dich für dein (evtl. erstes) Rennen an!

Um dir ein wenig Hilfestellung zu geben, gibt es hier einen Link zu Laufveranstaltungen. Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns auf der ein oder anderen. Wir würden uns auf jeden Fall freuen.

Uns wirst du übrigens am 14.Juni in Dresden zum SportScheck Stadtlauf über die 10 km und die 21,1 km sehen. Hier geht’s zur Anmeldung.

 


 

 

Wenn du dein erstes Rennen absolviert hast, dann würden wir uns freuen wenn du uns davon berichtest und uns deine Erfahrungen mitteilst. Wir drücken dir jetzt schonmal die Daumen für ein erfolgreiches und schönes Rennen!

Live. Love. Run

Kommentare (7)

    Danke für die wahren Worte. Ich habe mich vor ein paar Jahren just aus fun mit einer Freundin zu einem Women’s Run angemeldet, obwohl ich noch nicht annähernd 30 Min am Stück laufen konnte. Wir freuten uns auf den Tag und ich lief dort meine ersten 5 km. Es war ein wunderbarer Tag und ich kann die Women’s Runs für Anfänger (und Wiederholungstäter) nur empfehlen. Es ist einfach eine andere Stimmung unter Frauen. Es geht nicht so ernst zu und das ganze wird lockerer und spielerischer angegangen. LG Sabine

      Hi Sabine! Schön, dass du den Lauf gerockt hast. Willst du denn weiterlaufen? Jetzt wo du erste “Wettkampfluft” geschnuppert hast?:-)

    breakfastatisabells 10. Juni 2015

    Ohja da sagt ihr was! Letztes Jahr war ich mega stolz über meine ersten 5km lauf. Im Januar 2015 konnte ich bereits 15km laufen ohne zu sterben 😀 Da traf ich die Entscheidung dieses Jahr am 07 Juni meinen ersten Halbmarathon zu laufen. 6 wochen vor dem HM die Diagnose: läuferknie und knochenhautentzündung… ich dachte mir nur das darf jetzt nicht wahr sein! Ich hätte am liebsten gekotzt und geheult. 4 wochen habe ich pausiert und bin dann mit neuen laufschuhen und einlagen gestartet. 5,7,10,15km bin ich gelaufen vor dem HM und wusste mental kannst du es, die kondition hast du, also wirst du es schaffen. Ich war so unfassbar aufgeregt als der startschuss viel. Ein unbeschreibliches Gefühlt die ganzen menschen die dir applaudieren dich anfeuern und mitfiebern die gesamte Strecke war die reinste party, die senioren in ihren rollstühlen die laute boxen mit “we will rock you” spielten gaben einem den letzten kick bevor es ins stadion ging. Dann noch seinen persönlichen “mr.meier” zu überholen und durchs ziel zu laufen: Unbeschreiblich! Wie ihr merkt bin ich immer noch geflasht 😀

      Tolle Geschichte! Und toll wie du trotz Rückschlägen nicht aufgegeben hast. Das beweist eine Menge Willensstärke.Wann ist denn der nächste Lauf geplant? 😉

    Timo 12. Juni 2015

    Überragender Blogpost und genialer Schreibstil 🙂 wenn ich nicht schon Wettkämpfe laufen würde dann würde ich mich jetzt sofort anmelden 😉

    RunningBirki 16. Juni 2015

    Kommt mir alles SEHR bekannt vor …